„Meine & seine“ (Näh)Gedanken zur Burda Style September 2017

Es wird herbstlich. Zumindest im Heft.
Einiges hat mir in der September Ausgabe gefallen:

  • Kleid #111
    Ich habe mich leider spontan in dieses Kleid verliebt.
    Ich würde es genauso wie es im Heft ist nehmen.
    Sollte ich es selbst nähen, würde ich mir eine rocklose Bluse aus Viskose basteln.
    (Natürlich…verliebt sich wieder in Kleider und will dann nur das Oberteil davon nähen…)

 

  • Kleid #110b
    Ohne Rüschen und (hört hört!) als Bluse kann ich mir das Teil richtig gut vorstellen.
    Einen Stoff mit „Tieren, die einem im Wald begegnen könnten“ hätte ich auch da. Zumindest noch einen Rest davon.
    Obwohl die Füchse auf Grün im Heft echt gut aussehen…ich sollte vielleicht ein bißchen Farbe in meinen Schrank lassen…

 

  • Kurzjacke #119a
    Der Kragen und die Schultern! Das mag ich!
    Über Ärmel und generelle Weite der Jacke müsste ich nochmal angestrengt nachdenken.
    Jacken und Mäntel mit „kurzen“ Ärmeln sind mir suspekt. Ich denke da wahrscheinlich zu praktisch (bzw. zu wenig optisch)…aber wenn ich eine Jacke brauche, dann soll mir die kühle Luft nicht an den Unterarmen drunter kriechen. Wahrscheinlich bin ich durch jahrelanges Tragen überlanger Ärmel (kurze Körperlänge & Hang zu bequemem Oversize-Kram) einfach schwer für sowas zu begeistern…
    Aber ich möchte irgendwas mit diesem Kragen.
    Vielleicht eignet sich der Schnitt zur Resteverwertung.

 

  • Blazer #118 und Rock #114
    Mag ich beides sehr. Nicht zwingend in Kombination.
    Wird in der Realität wahrscheinlich eher nichts.
    Was mich aber mal wieder wundert ist, dass es Burda auf grandiose Weise schafft, die im Text extra betonten Riegeldetails am Bund fast komplett mit einem Gürtel zu verdecken. Respekt!

 

  • Kleid #113
    Ein Wickelkleid für leichte Webware in Kurzgröße.
    Das ist jetzt schonmal gedanklich vorgemerkt.
    (Und im Heft wird es über einer Jeans getragen…das wäre für mich vielleicht eine schrittweise Adaption des Kleiderthemas…)

 

  • Kleid #116b und Retro-Kleid #122
    Beides auf den Bildern sehr schön.
    Schnitt #116 gab es als Papier-Einzel-Schnitt zum Heft dazu und eine Step-by-Step Anleitung hält Burda auch parat.
    Hm…mal sehen, ob das Anreiz genug ist. Aber auf dem Bild sieht leider schon das Model schwanger aus…was würden die Falten im Bauchbereich da erst bei mir anstellen?
    (Als kinderlose Frau, der die 40 schon langsam nahe kommt, versuche ich derartige „Missverständnisse“ und folgende hoffnungsvolle Fragen Anderer, zu vermeiden. 😉 )
    Den Ausschnitt und das Bänder-Detail finde ich aber wirklich sehr schön.
    Kleid #122 mag ich auch ganz gern.
    Es könnte sich aber durchaus um diese typische „Mir-gefällt-das-Teil-an-anderen-total-super-Verliebtheit“ handeln…


Und was sagt die Stimme der Vernunft…äh…des Partners?

Zuerst fiel auf, dass wir bei unserem letzten Abstecher nach London anscheinend total unvorbereitet und wie typische Touristen unterwegs waren… Ups. Aber jetzt wissen wir ja, wie der Londoner Streetstyle ausschaut.
„Herren-Überraschung“ hat Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt wurden. Statt mit Wässerchen und Salben punktet man hier eher mit Törtchen und Kuchen.
In der Teenager-Strecke warf ein Bild viele Fragen auf: Was hat der Junge gerade angestellt? Warum würde der Hund am liebsten das Weite suchen? Warum muss das Mädchen so unnatürlich und gequält lachen? Unsere gedanklichen Szenarien behalten wir an dieser Stelle für uns. 😉 

Bei der Bastelanleitung kam der Verdacht auf, dass das die Burda’sche Version der (aus manchen Autos bekannten) Klopapierrollen-Häkelabdeckung sein könnte. Ich hatte diese Seite vorher desinteressiert überblättert, aber jetzt bekomme ich den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf…
Der große-Taschen-Trend stößt immer noch auf Unverständnis.
Dass die Redaktion sich bei der Bildkomposition Gedanken zu machen scheint wird anerkennend bemerkt. Das Stiftemäppchen für Schulanfänger liegt auf einem Artikel über den Tigerschwalbenschwanz. Der stifteschluckende Hai, quasi „Shark Swallowpencil“ liegt bei Tiger Swallowtail. Unseren Humor trifft das ja genau.

Sein Auge für’s Detail hat noch einen kleinen Skandal aufgedeckt. 😉 Beim Brit-Chic-Shooting gingen dem Team wohl die Klamotten aus. Jedenfalls sieht der zu große Rollkragenpulli an der Dame auf Seite 36 dem Rollkragenpullover am Herrn auf Seite 34 verdammt ähnlich.
Die Augenleistung war bei der Skizze zu Kleid #110b leider weniger gut. Die Füchse wurden für Stinktiere gehalten.

So…aber welche Modelle haben denn eigentlich überzeugen können?
Das Rollkragen-Jeans-Westen-Outfit kam sehr gut an. Ich habe ihn vor einiger Zeit schon versucht für Westen zu begeistern. Mit mäßigem Erfolg. Von daher kam mir hier die Brit-Chic-Strecke sehr gelegen.
Die Blazer-Pencilskirt-Kombi war ein weitererFavorit.
Ebenso das Kleid #116a und das Herren Outfit mit Weste.

Bluse #104a kam super an. Ich war entsetzt. Ernsthaft.
Beim „Stinktier-Kleid“ habe ich natürlich nachgefragt… Mir gefällt ja sowohl Stoff als auch Schnitt. Und ja – als Foto kam Kleid #110b gut an. Das hat mich wieder etwas beruhigt.
Rock #115a löste erst Begeisterung aus, die bei näherer Betrachtung aber in das Gegenteil umschlug. Das zu beobachten war für mich faszinierend. Meiner Meinung nach konnte der Stoff eigentlich punkten, wurde aber durch die „sinn- und funktionslosen Details“ des Schnittes ausgebremst. So schnell ist es passiert.
Bei der Aufforderung uns solche Jersey-Mützen-mit-Ohren zu nähen (aber bitte mit süßen Katzen-Öhrchen!), bin ich immer noch nicht sicher, ob das sein Ernst war… Vielleicht werde ich es darauf anlegen und Katzen-Mützen nähen…

Überhaupt nicht gefallen hat die Kurzjacke #119b. Der Stoff, die Farbe – einfach alles. Mich haben am meisten die Falten im (Kauf-) Rock gestört. Und ich habe mich gefragt, ob einige Bilder dieser Strecke in Offenburg vor der Burda’schen Machtzentrale entstanden sind. Aber wahrscheinlich nicht.

Zu guter Letzt bitte einmal die Füße heben! Die folgenden Witze kommen flach…
Das Outfit mit Kleid #112 sieht für den Kerl so aus, als sei die Dame vom klingelnden Postboten beim Bügeln der Hose unterbrochen worden und hätte sich auf dem Weg zur Tür schnell dieses Kleid übergeworfen. Und ja – ich muss ihm Recht geben.
Die Nähmaschinen für Kinder wurden nach ein paar verwirrten Sekunden als solche erkannt. Die Frage, ob die Kinder in Bangladesch auch an diesen bunten Maschinen nähen habe ich gepflogen überhört. 😉
Die Werbung für Tabletten bei Fructose-Intoleranz wurde mit großem Gelächter belohnt. Da würde Burda wohl die Kundschaft an Ort und Stelle abholen wollen, falls der typische Leseort der Zielgruppe das stille Örtchen sei. Öhm…darüber habe ich noch nie nachgedacht… 😉


Soweit unsere (Näh)Gedanken zur September Burda.
Und was denkt Ihr so?

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. stoffnotizen sagt:

    Ja, das Kleid #111 hat ein schönes Oberteil, das muss ich mir merken. Den Kragen an der Kurzjacke #119 finde ich auch toll, ich habe zwei Blazer mit einer ähnlichen Kragenform genäht, ich trug diese sehr gerne! Und ich gestehe: ich bin Anhängerin des Große-Tasche-Trends 😉 Ab und an müssen in meine Handtasche für die Kinder Malbücher plus Stifte, ein bis zwei Wasserflaschen, Proviant und Kekse … denn wie heißt es so schön: if you fail to prepare, you prepare to fail 😉

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    1. Kleines Quota sagt:

      Mit dem Tascheninhalt hast Du natürlich Recht. Ich bin auch immer bepackt. Allerdings nur selten einseitig. Wahrscheinlich ist der Partner daher so verständnislos für diesen Trend…er begegnet ihm einfach nie in freier Wildbahn. 😆

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